Siemens-Konzern

Die als "Siemens-Konzern" bezeichnete Firmengruppe geht auf die Gründung der "Telegraphenbauanstalt Siemens & Halske" durch den Ingenieuroffizier, Erfinder und Geschäftsmann Werner v. Siemens und dessen Mechaniker J. G. Halske im Jahr 1847 in Berlin zurück. Der zunächst kleine Betrieb entwickelte sich durch zahlreiche Staats- und Militäraufträge aus dem In- und Ausland rasch und wurde in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts in die "Siemens & Halske AG" umgewandelt, die als typisches Beispiel wachsender Monopolisierung in Deutschland bald zu bedeutender wirtschaftlicher und damit zugleich politischer Macht gelangte. Das über viele Jahrzehnte fast ausschließlich durch Mitglieder der Familie Siemens geleitete Unternehmen, das sich durch die Bíldung von Tochtergesellschaften und Zweigbetrieben in Deutschland sowie im europäischen und überseeischen Ausland rasch vergrößerte, überstand die Krisenzeiten zu Beginn unseres Jahrhunderts wie auch die große Weltwirtschaftskrise 1929-32 ohne besondere Beeinträchtigung. Die Grundlagen für den Schnellen Aufstieg der Siemens-Firmengruppe legten sowohl die geschickte Ausnutzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und der stürmischen Entwicklung auf elektrotechnisch-elektronischem Gebiet als auch eine geschickt angelegte Unternehmensstrategie gegenüber der in- und ausländischen Konkurrenz. Die vollständige Umwandlung zum heutigen Siemens-Konzern mit Stammsitz in München erfolgte allerdings erst im Jahre 1966 durch die Zusammenfassung aller bis dahin noch relativ selbständigen Teilbetriebe zur "Siemens-AG".

Lit.: F.C. Delius, Unsere Siemens-Welt, Rotbuch-Verlag Berlin 1973 / Aufbau-Verlag Berlin 1974 und Weimar

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